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Alle Tests zum BMW X3

Neuer BMW X3 (2024): Erste Testfahrt

In allen Belangen besser?

Guntram Fiala Produkttest-Redakteur
Inhalt
  1. Testfahrt: Neuer BMW X3 (2024) ausschließlich als Hybrid
  2. Der X3 xDrive30e (2024), der sparsame Alleskönner
  3. Der X3 M50 (2024) geht bei 7000 Touren in den Begrenzer
  4. Fazit

Der X3 ist der meistverkaufte BMW und soll es auch bleiben. Dafür sind Verbrenner-Versionen zumindest vorerst unverzichtbar. Wir haben Prototypen des neuen BMW X3 (2024) als Plug-in-Hybrid xDrive30e und M50 bei der ersten Testfahrt schon einmal auf den Zahn gefühlt.

In drei Generationen hat BMW bislang 3,5 Mio. X3 verkauft. Die bayerische Cash-Kuh ist als weltweit geschätzte Markenbotschafterin wahrscheinlich wertvoller als Oktoberfest und Leberkäs zusammen. Die vierte Generation des BMW X3 (2024) kommt wieder im Doppelpack, aber anders als zuvor. Ab Frühherbst 2024 wird zunächst der neue X3, intern G45 genannt, die deutschen Straßen unter die mindestens 18 Zoll messenden Räder nehmen.

Ein Jahr später schlägt dann die Stunde des runderneuerten Elektro-X3, wiederum iX3 getauft. Der unterscheidet sich aber nicht nur durch seine fossilfreien Motorisierungen, sondern steht erstmals auch auf einer gänzlich anderen Plattform. Diese Neue Klasse genannte Architektur wird den Vollzeitstromern von BMW vorbehalten. Auch stilistisch wird sich der iX3 deutlicher vom Verbrenner abheben. Ist der G45 daher eigentlich nur ein Facelift? Unsere erste Testfahrt zeigt: eher nicht.
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Der neue BMW X3 (2024) im Prototypen-Check (Video):

 
 

Testfahrt: Neuer BMW X3 (2024) ausschließlich als Hybrid

Die Entwicklungsarbeit zielte darauf ab, den neuen BMW X3 (2024) in allen Belangen besser zu machen. In mancher Hinsicht herrschte Handlungsbedarf, etwa bei der Reichweite und der Ladegeschwindigkeit des Plug-in-Hybriden. Bei anderen Versionen gibt es Verbesserungen auf einem ohnehin hohen Niveau. Noch liefert BMW keine harten Daten. Aber die elektrische Reichweite des aufladbaren Hybriden dürfte sich auf nahezu 100 km verdoppeln. Auch laden soll der X3 xDrive30e deutlich schneller, wenn auch nicht unbedingt mit Gleichstrom. Bisher tröpfelte der Saft mit maximal 3,7 kW in die Lithium-Ionen-Batterie. Die Einschränkungen beim Kofferraumvolumen dieser Version sollen ebenfalls der Vergangenheit angehören. Natürlich stand die Verbrauchsminderung oben im Lastenheft. Den kommenden Verbrenner-X3 wird es folglich allein im Verbund mit E-Maschinen geben, als Mildhybrid oder aber als Plug-in-Hybrid. Angenehmer Nebeneffekt: BMW verspricht ein Leistungsplus für alle Varianten, trotz gestiegener Effizienz.

Die genauen Dimensionen sind noch geheim. Das Design des X3 fällt jedoch eine Nuance flacher aus als bislang, bei leicht gestiegener Länge. Das kommt auch dem verbrauchsentscheidenden Luftwiderstandsbeiwert zugute. Dieser sinkt von 0,29 auf nun 0,27. Das klingt überschaubar, erfordert allerdings viel Feinarbeit im Windkanal, die sich vor allem auf den verkleideten Unterboden und die optimierte D-Säule auswirkt. Unter dem Blech zeugen viele Streben von der Suche nach Stabilität. Mit angepassten Materialquerschnitten, neuer Vorder- und Hinterachse, breiterer Spur, achsparalleler Lenkung und, als Option, adaptiven Dämpfern, will der neue BMW X3 (2024) den Spagat zwischen Komfort und Sportlichkeit noch besser und ohne Muskelzerrung stemmen.

 

Der X3 xDrive30e (2024), der sparsame Alleskönner

Der zunächst einzige Plug-in-Hybrid der Baureihe kombiniert den bekannten 2,0-l-Vierzylinder mit einer im Getriebe untergebrachten E-Maschine. Die neue Systemleistung soll die 292 PS (215 kW) des jetzigen Modells übertreffen. Das fällt uns auf der ersten Testfahrt mit dem Prototypen aber nur bedingt auf. Fakt ist: Auch die Kombination aus kleinerem Hubraum und größerem Elektromotor baut genügend Zug zum nachdrücklichen Beschleunigen auf. Das Münchner Sound-Studio hat ihr sogar ein dezentes Sechszylinder-Wummern beigebracht. Auf den kurvenreichen Straßen der Provence gefällt das Handling – der Plug-in-Hybrid ist leicht hecklastig. Und die Tatsache, dass es auch für den neuen BMW X3 (2024) keine Luftfederung geben wird, erweist sich als unerheblich.

In engen Kehren zeigt sich, dass der Plug-in-Hybrid gegenüber dem M50 das bessere Lenkrad besitzt. Es ist zwar ebenfalls leicht abgeflacht, aber eben nicht so stark geknickt wie in der Performance-Version. BMW-typisch ist die Sitzposition im neuen X3 recht sportlich. Beim scharfen Anbraten auf der Teststrecke zeigen auch die rollwiderstandsoptimierten Goodyear Eagle im Format 255 45/20 vorne und 285 40/20 hinten (optional) große Haftreserven. Auch bei moderatem Tempo weiß der Hybride zu gefallen. Die Problemzone Bremsdosierung umschifft er geschickt. Selbst in mittelschwerem Gelände schlägt sich der X3 wacker und unterstreicht damit seine Allrounder-Qualitäten.

Die Konkurrenten:

 

Der X3 M50 (2024) geht bei 7000 Touren in den Begrenzer

Auch bei der Performance-Version, dem neuen BMW X3 M50 (2024) mit sahnigem Sechszylinder, darf die Weiterentwicklung unserer ersten Testfahrt nach als gelungen gelten. Der 3,0-l-Turbo soll mit mehr Grundschärfe bedacht worden sein. Zumindest auf dem Handlingparcours des BMW-Testgeländes im südfranzösischen Miramas ist im Prototyp zwar keine Leistungsexplosion spürbar. Aber der Vorgänger galt ja auch nicht als schwachbrüstig. Der aufgefrischte B58-Motor zieht nahezu vibrationsfrei, gefühlt viel zu früh bei 7000 Umdrehungen in den Begrenzer und spotzt beim Gaslupfen wonnig durch den vierflutigen Auspuff. Man wünschte sich, der von der typischen Sechszylinder-Sinfonie untermalte Zug ginge noch weiter als die acht von der Wandlerautomatik vorgegebenen Takte.

Traktionsprobleme kennt der Allradler nicht, darf zudem auf die Assistenz durch ein elektronisch gesteuertes hinteres Sperrdifferential zählen. Beim flinken Einlenken kündigt der X3 M50 mit leichtem Untersteuern die Haftgrenze an, bleibt anschließend bemerkenswert neutral und doch empfänglich für Lastwechsel, dreht zuletzt kontrollierbar mit dem Heck ein. Die Beißkraft der Conti SportContact 7, als Option auf 20 Zoll dimensioniert, ist beeindruckend. Die Automatik legt beflissen meist den passenden Gang ein. Manuelle Eingriffe sind praktisch überflüssig, das läuft rund. Nur das Lenkrad tut ebendies nicht mehr. Es ist, als hätte sich der Hofmeister-Knick in den Innenraum eingeladen: Der dicke und eigentlich angenehm griffige Lenkkranz ist "serienmäßig" unten deutlich abgeflacht. Das mag dem Zeitgeist und sogar den geheiligten Kundenwünschen entsprechen. Ergonomisch gesehen ist es Humbug.

Sei es drum, solange man nicht ständig am Volant umgreifen muss, kann man es im neuen BMW X3 M50 (2024) trotzdem fliegen lassen. Der Federungskomfort leidet darunter nicht. Selbst im Sport-Modus sprechen die per Aufpreis elektronisch geregelten Dämpfer sensibel an. Verbindlich von feinen Sportsitzen in die Zange genommen, hat man schnell das Gefühl, die eigenen Finger stünden schrägverzahnt in Kontakt mit den Vorderrädern – trotz der Unwucht im Lenkrad. Seit dem Ableben des benzinverfeuernden Porsche Macan dürfte der X3 M50 zu den schärfsten Schiffen in der Armada der familientauglichen SUV zählen. Und wenn seine geschätzt 390 PS (287 kW) nicht genügen: Das ganz dicke Ende dürfte 2025 kommen, in Gestalt des X3 M.

 
Guntram Fiala Guntram Fiala
Unser Fazit

Schon als Vorserienfahrzeug zeigt der BMW X3 (2024) einen hohen Reifegrad. Dieses vierte Opus des erfolgreichen SUV muss auch nicht das letzte mit Verbrenner unter der Haube sein. Praktisch auf dem gesamten Weltmarkt erhältlich, wird es den X3 wohl noch lange auch mit thermischen Motoren geben. Hinter vorgehaltener Hand munkeln Entwickler:innen bereits von einer fünften Generation des X3, die parallel zum elektrischen iX3 angeboten werden könnte.

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